Konstruktion

SL–Gleitlager sind grundsätzlich für alle Gleitbewegungen oder Bewegungs-Kombinationen einsetzbar. Sonder-Konstruktionen können nach Kundenzeichnungen hergestellt werden, wobei die Schmierstoff-Anordnung überprüft oder werksseitig festgelegt wird.

Als Gleitlager-Länge wird das Maß 0,75 x d bis maximal 1,25 x d empfohlen.

Zu kurze Gleitlager haben einen ungenügend festen Sitz in der Aufnahme-Bohrung und somit eine geringere Belastbarkeit, bei längeren Gleitlagern wird die Montage schwieriger.

Um Kanten-Pressungen bei Fluchtungsfehlern zu vermeiden, kann die Gleitlager-Bohrung (Gleitfläche) mit entsprechenden Entlastungsfasen versehen werden. Bei größeren Fluchtungsfehlern, welche z.B. bei größeren Schweißkonstruktionen auftreten können, empfiehlt sich die Verwendung von Kugelgelenklagern.

Bis zu einem Innen-Durchmesser von 500 mm und einer Temperatur von bis zu 80°C werden die folgenden Passungen für trockengeschmierte Gleitlager empfohlen:

     Variante 1.
Gleitlager-Bohrung: E7 (ergibt ca. H9 nach dem Einpressen)
Gleitlager-Außendurchmesser: s6 oder r6
Welle (Achse):
c8 oder d8 bei starker Belastung
e7 bei geringer Belastung
f7 für höchste Genauigkeit
Aufnahme-Bohrung: H7
     Variante 2.
Gleitlager-Bohrung: C7 (ergibt ca. D8 nach dem Einpressen)
Gleitlager-Außendurchmesser: s6 oder r6
Welle (Achse): h7
Aufnahme-Bohrung: H7

Andere Passungen sind möglich, wenn ein sicherer Sitz des Gleitlagers im Lagergehäuse erzielt und das erforderliche Betriebs-Laufspiel in der Gleitlager-Bohrung gewährleistet wird.

Benötigte Oberflächengüten
Welle: Ra  0,2 und Ra ≤ 0,8
Gleitlager-Bohrung: Ra ≈ 1,2
Außen-Durchmesser Gleitlager: Ra ≈ 3,2
Aufnahme-Bohrung Lagergehäuse: Ra ≈ 3,2

Gegenwerkstoff

Der Gegenwerkstoff sollte eine mindest Oberflächen-Härte von Werkstoff Härte + 100 HB, sowie eine Oberflächen-Güte zwischen Ra  0,2 und Ra ≤ 0,8 aufweisen.

Besonders für den Einsatz in Wasser und Flüssigkeiten empfiehlt Sich korrosionsbeständiger Stahl als geeigneter Gegenwerkstof. Wird die Welle hartverchromt, so kann ebenfalls Korrosionsschutz erzielt werden, die Härte muss dann min. 800HV und die Schichtdicke > 50 μm betragen.

HV = Vickershärte
HB = Brinellhärte

Als Alternative kann das Aufschrumpfen einer Laufhülse, das Aufschweißen von nichtrostendem Stahlblech mit Nacharbeitung oder die Behandlungen im Salz-Nitrier-Bad angesehen werden.